Die Friedberger Kräuterweiber
Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen im Herbst Krenweiberl, traditionell gekleidet in dicken Röcken und Westen ihrer fränkischen Heimat, in die Stadt Friedberg. In Buckelkörben trugen sie ihre landwirtschaftlichen Produkte, wie Meerettich (Kren), Stangen und gerieben in Gläser, Knoblauch, Zwiebeln, Gewürze wie Majoran und Kümmel, Tees wie Minze und Kamille, etc. Im Hausierhandel hielten sie ihre Waren feil.
Die Friedberger Kräuterweiber bieten in ihrem Stand auf dem Stadtfest ebenfalls heimatliche Erzeugnisse an, vielfältige Produkte aus Obst, Pflanzen und Heilpflanzen, womit sich die meisten Menschen des 18. Jahrhunderts, der „Friedberger Zeit“, bei allerlei Beschwerden behalfen. Arzneimittel, wie sie sich in der Hausapotheke „medicina profana et Sacra“ des Herrn Pfarrer Johann Georg Leithin von Lechausen im Jahre 1744 befanden, waren kostspielig.
Gabriele und Dr. Hubert Raab, Historische Berater "Friedberger Zeit"