Die Münzpräge der Stadtsparkasse
Das Aufbewahren oder anders gesagt das Aufsparen von Lebensmitteln für den Winter oder für schlechtere Zeiten ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Wenn möglich, tauschte man auch gegenseitig. Allmählich ergab es sich, dass man beim Tauschen den Gegenwert auch durch wertvolle Zahlungsmittel vollzog, so durch Muscheln, Vieh und schließlich sogar Edelmetalle. Kupferbarren in Form gespannter Tierhäute waren ab der Bronzezeit weit verbreitet, daneben in Form von Spangen. Neben Kupfer kam für teurere Tauschgegenstände auch Silber und Gold auf. Es wird gesagt, dass die Lyder im 7. Jahrhundert als erste Münzen prägten. „Eulen nach Athen tragen“ ist heute noch ein gängiger Ausspruch, der unter anderem besagt, dass auf den griechischen silbernen Drachmen eine Eule abgebildet war. In der römischen Kaiserzeit ließen sich dann die Kaiser auf der Vorderseite ihrer Münzen abbilden. Es gab in allen Provinzen zentrale Münzstandarts. Ihre Kupfer-, Silber- und selten Goldmünzen können noch heute bei uns gefunden werden. Karl der Große übernahm von den Römern das Münzsystem. Es basierte auf dem Silberstandart, der bis in die Neuzeit Bestand hatte. In alten Urkunden lesen wir häufig den Begriff „lange Denare“ oder „kurze Denare“. Denare wurden auch Pfennige genannt. Aus 1 Pfund Silber wurden 240 Denare oder Pfennige geprägt. 12 Pfennige hatten den Wert von 1 Schilling. Pfennig ist noch bei uns die niedrigste Werteinheit.
Geld gab es längst, als man wohl im 17. Jahrhundert daran ging, eine Art von Sparkasse zu errichten, wo Geld aufbewahrt wurde, z. T. mit Zinsen. Im 18. Jahrhundert kamen in Deutschland dann Waisenkassen und Leihhäuser als Vorläufer unserer heutigen Sparkassen auf. Erste Sparkasse in Bayern war wohl die 1821 errichtete Nürnberger Sparkassen-Anstalt. Dann ging es schnell. 1823 eröffneten in Bayern bereits 8 Sparkassen, 1834 gab es 35. Bei uns dauerte es noch ein wenig: 1853 eröffnete die Aichacher Sparkasse. Die Friedberger Stadtväter hielten auch 1864 eine Sparkasse noch für unnötig. Doch mit Bekanntmachung vom 1. November 1865 konnte sich auch Friedberg dem Druck nach einer Sparkasse nicht mehr entziehen. Erster Kassier wurde der Kaufmann Max Hartl, von dem in Privatbesitz noch die erste Friedberger Sparbüchse erhalten ist.
Die Stadtsparkasse zeigt bei der ehemaligen Sparkasse neben der Pfarrkirche St. Jakob eine Münzpräge. Hier ist die Möglichkeit geboten, selbst eine Münze zu prägen.
(Artikel unter Verwendung der Schrift Friedberger Sparkassengeschichte von Stefan Fendt.) Bild in der Kopfleiste: Friedberger Notgeld von 1920.
Prägung der Stadtsparkasse
vom Altstadtfest 1992.
Medaillen der
Stadtsparkasse
Münzpräge 2023
Gabriele und Dr. Hubert Raab, historische Berater des Altstadtfestes "Friedberger Zeit"