Spinnerin und Klöpplerin
In Siedlungen bereits der Jungsteinzeit können auch in unserem Landkreis immer wieder sogenannte Spinnwirtel gefunden werden. Sie zeigen, dass die Menschen bereits vor 6500 Jahren Fasern zu Garnen versponnen, die zur Herstellung von Textilien benötigt wurden. Die Wirtel wurden auf einen Schaft gesteckt und dienten als Schwunggewichte. Gelegentlich werden auch heute noch in manchen Ländern diese Handspindeln benutzt, da sie im Vergleich zu Spinnrädern leichter transportiert und bei vielen Gelegenheiten eingesetzt werden können.
In der „Friedberger Zeit“ des 17. und 18. Jahrhunderts war bei uns bestimmt das Spinnrad mit Fußantrieb in Gebrauch. Die Spinnerinnen verarbeiteten die Fasern durch Verdrehen und Auseinanderziehen zu einem Faden für den Strumpfstricker und Strumpfwirker, von denen jeweils einer im Seelenbeschrieb 1789 genannt ist. Frau Sonja Rössig vom Schloss Haslangkreit zeigt während des Friedberger Stadtfestes ihr Können am Spinnrad.
Auch zwei Klöpplerinnen sind neben ihr zu bewundern, die früher kostbare, oft goldene Spitzen für die Hauben, die Tücher und die Mieder herstellten.
Gabriele und Dr. Hubert Raab, historische Berater des Altstadtfestes "Friedberger Zeit"