Denkmäler

Denkmäler der Stadtfeste "Friedberger Zeit"

In vergangenen Stadtfesten „Friedberger Zeit“ haben die beteiligten Handwerker oft ein „Gemeinschaftswerk“ angefertigt. Es sind künstlerisch gestaltete Objekte, die von Gemeinschaftssinn, Heimatliebe, Engagement und handwerklichem Können sprechen. Sie haben geschichtliche Gegebenheiten der Stadt Friedberg zum Thema, aber auch persönliche Beweggründe. Die Gemeinschaftswerke, aufgestellt im Stadtbereich, sind zu Denkmälern der Stadtfeste Friedberger Zeit geworden und haben es verdient, beachtet zu werden.

Pavillon im Krankenhausgarten

Das erste Gemeinschaftswerk der Friedberger Handwerker war ein Pavillon, aufgestellt im Krankenhausgarten.

Franziskuskapelle in Derching

Auf Initiative der Firma Lindermayr in Derching haben unter Anleitung von Richard Gratzl die am Stadtfest beteiligten Handwerker beim fünften Stadtfest 2001 zum Gedenken an Franz Kastl die Kapelle St. Franziskus erbaut und in Derching an der Straße nach Frechholzhausen aufgestellt. Die Namen der am Kapellenbau beteiligten Handwerker sind auf einer Tafel an der Rückseite der Kapelle festgehalten.



Die drei Kniefälle

Die Entfernung der Stadtpfarrkirche St. Jakob bis zur Wallfahrtskirche Herrgottsruh soll der Länge der Via Dolorosa vom Haus des Pilatus zur Kreuzigungsstätte entsprechen. Im 18. Jahrhundert waren an diesem Weg die drei Kniefälle, die 3. Station, die 7. Station und die 9. Station des Kreuzweges aufgestellt. So hatten auch die Menschen Gelegenheit, die nicht nach Jerusalem pilgern konnten, auf dem Leidensweg Jesu zu gehen.



Am 6., 7. und 8. Stadtfest (2004, 2007 und 2010) haben Friedberger Handwerker auf Anregung von Dr. Hubert Raab die drei Kniefälle unentgeltlich wieder an den Stellen errichtet, wo sie auch im 18. Jahrhundert standen. Franz Seidl und seine Söhne führten die Steinmetzarbeiten aus, die Firma Lindermayr errichtet die „Saul“. Weitere Handwerker, wie Glaser, Stukkateure, Spengler u.s.w. waren beteiligt. Feierlich eingeweiht wurden die Kniefälle jeweils beim Pilgerzug


Dächlein für den Tiefbrunnen beim Pfarrzentrum

Die Schreinerei Werner Sedlmeyr aus Rinnenthal fertigte beim 7. Stadtfest (2007) das Dächlein für den Tiefbrunnen beim Pfarrzentrum.






Feldkreuz bei Wulfertshausen

Für Ludwig Sommer und Josef Bestele war es eine Herzensangelegenheit, das vergessene  und demolierte Feldkreuz bei Wulfertshausen wieder seiner religiösen Bestimmung zuzuführen. Die renovierungsbedürftige Kruzifixfigur wurde repariert und die Schreinergilde fertigte während des 9. Friedberger Stadtfest dazu das Holzkreuz. Am 6. Oktober 2013 segnete Domkapitular Walter Schmiedel das neue Feldkreuz an seinem alten Platz in der Flur bei Wulfertshausen.

Uhrmacherdenkmal vor der Stadtpfarrkirche St. Jakob

Es waren vor allem die Uhrmacher, die bald nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges Friedberg wieder aufbauten und der Stadt von etwa 1745 bis 1800 eine ungeahnte Blütezeit brachten. Wir kennen heute die Namen von über 375 Uhrmachern. Sie gaben dem historischen Stadtfest den Namen „Friedberger Zeit“. Auf Anregung von Dr. Hubert Raab fertigten die Friedberger Handwerker unter Regie von Franz Seidl während des 9. Stadtfestes (2013) das Uhrmacherdenkmal. Ihre Namen stehen auf dem Denkmal. Uhrmachermeister Dieter Sanders erfand einen feinen Mechanismus, um mit einem Hebel den Spindelkloben im Uhrmacherdenkmal aufziehen zu können.  Hubert Raab: „Friedberger Uhren sind vor allem bekannt auf Grund ihrer fein ziselierten Kloben, den Abdeckungen der Unruhe, die zu Tausenden hergestellt wurden und dann auch ins Ausland verhandelt wurden".

Denkmal für die Cordonisten

Bis 1806 war der Lech Grenze zwischen Bayern und Schwaben. Friedberg war Grenzstadt und daher oftmals umkämpft. Zur Sicherung und Bewachung wurde entlang der Grenze eine Postenkette, Kordon genannt, errichtet. Die für den nördlich und südlich von Friedberg gelegenen Grenzbereich Kordonstation befand sich in Friedberg an der südlichen Stadtmauer, heute Stadtmauer 19. Steinbildhauermeister Mario Michl und Schmied Georg Pletschacher haben während des 9. Stadtfestes (2013) ein Denkmal zu Ehren der Polizei und der Cordonisten beim Altstadtfest gefertigt. Es steht heute vor dem Polizeigebäude an der Haagstraße.


Kriegerdenkmal am Ortseingang von Rederzhausen

Beim 8. Stadtfest im Jahr 2010 erneuerte die Firma Mario Michl das Kriegerdenkmal am Ortseingang von Rederzhausen. Es zeigt auch eine Tafel für die bayerischen und österreichischen Gefallenen der Schlacht an der Klinge vom 24. August 1796.





Wasserrrad für die Mühlen an der Ach

In der vorindustriellen Zeit waren die Menschen auf die Wasserkraft angewiesen. Um das Wasser der Ach besser nutzen zu können, wurde ihr Lauf künstlich erhöht und näher an die Lechleite hinverlegt. So konnte am neuen Flusslauf die Unterstadt mit Gewerbebetrieben entstehen. Mühlräder versorgten die Mühlen an der Ach mit Energie. Die Handwerker bauten in mehreren Stadtfesten ein Wasserrad. Wegen Einwände der städtischen Behörde durfte es nicht in der Ach in Betrieb genommen werden. Es steht heute am Bahndamm.

Bennosäule

Der bayerische Herzog Wilhelm V. ließ im Jahre 1576 die Reliquien des hl. Benno von Sachsen in die Residenz nach München überführen. Seitdem ist der hl. Benno Schutzpatron Bayerns und der Stadt München. An den Landesgrenzen ließ der Herzog Säulen mit dem Bildnis des Heiligen errichten.

Während des 10. Stadtfestes (2016) ließ die Familie Ziegenaus von der Bennomühle eine Bennosäule anfertigen und vor der Mühle aufstellen.

Kapelle Madonnina del Borghetto

Dankbarkeit, überzeugter Glaube und Italienbegeisterung waren die Beweggründe für Steinmetz- und Steinbildhauermeister Mario Michl eine Kapelle zu bauen. Für das 11. Stadtfest erbaute er in den Wintermonaten mit seinen Mitarbeitern Clemens Glaß, Adriano Bivi und dessen Vater Luciano Bivi die kleine Kapelle von Brescello aus dem Film „Hochwürden Don Camillo“. Kunstmaler Peter Michl malte die Madonna mit Kind. Metallbauermeister Robert Höck, Dachdeckermeister Michael Voigt und Zimmermann Alexander Strobel halfen Mario Michl bei der Fertigstellung während des 11. Stadtfestfest (2019). Die Kapelle erhielt ihren endgültigen Standort Unterm Berg nahe der Friedberger Ach.

 


Gabriele und Dr. Hubert Raab, Historische Berater der "Friedberger Zeit"