Florschnallen zum Friedberger Gewand
Friedbergs historischer Halsschmuck
Votivbilder in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh zeigen uns, was die Bürgerinnen des 18. Jahrhunderts besonders zierte, nämlich ihr Halsschmuck. Diese sogenannte „Florschnalle“ war besonders südlich der Donau, hauptsächlich aber im Friedbergerischen, im Dachauerischen, im Freisingischen und im Ammerseegebiet gebräuchlich. Der „Flor“ aus einem schwarzen Gewebe wurde ein- oder zweimal um den Hals geschlungen und war am Ende mit einer silbernen Schließe versehen.
Je weiter das 18. Jahrhundert fortschritt, desto üppiger und größer wurde der Halsschmuck. Die Florschnallen nahmen solche Ausmaße an, dass die Trägerinnen nicht mehr nach unten schauen konnten. Oft wurden die Florschnallen nicht mehr unter dem Kinn, sondern seitlich getragen.
Um die Trägerinnen des Friedberger Gewandes mit dem dazugehörenden Halsschmuck auszustatten, bieten die Hut- und Haubenmacherinnen Viktoria und Jasmine Albrecht Florschnallen in der Technik der sogenannten „Schönen Arbeit“ aus Silber- und Golddraht an, filigrane Schmuckstücke mit Blüten und Blätterformen und bunten Steinen besetzt.
Gabriele und Dr. Hubert Raab
Historische Berater der Friedberger Zeit