Schultheater
Der „Friedberger Zeit“ im 18. Jahrhundert ging im 16. Jahrhundert zuvor eine glanzvolle Zeit voraus, als Friedberg für wenige Jahre zu einem Mittelpunkt des Hoflebens in Bayern wurde. 1559 war nach einem verheerenden Brand das Schloss als Vierflügelanlage im Renaissancestil wieder aufgebaut worden. Es wurde von Herzog Albrecht V. für Verhandlungen benutzt, diente als Ort höfischer Veranstaltungen und bis 1575 als Wohnsitz für Herzogin Christine von Lothringen, der Mutter von Herzogin Renata. Eine Blüte von Handel und Gewerbe war die Folge. Damals kamen auch die ersten Uhrmacher und Goldschmiede in die Stadt. Gern gesehene geistliche Begleiter im Schloss waren die Jesuiten. Wilhelm V. erlaubte den Jesuiten eine Kirche, Kolleg und Schule in Friedberg oder Lechhausen zu bauen und einen „lateinischen Schulmeister“ einzustellen, der den Friedberger Kindern Latein lehren sollte. In der Folge entstand in der Nordwestecke der Stadt Friedberg ein Jesuitenviertel mit Häusern und der Kapelle „Zu Unserer Lieben Frau“. Die Jesuiten förderten als Maßnahme zur Gegenreformation das Theater, um emotional den Menschen religiöse Themen nahezubringen. Nach dem Vorbild des Jesuitentheaters gehörte bald das Schultheater zum Schulprogramm. (Literatur: Hubert Raab „Friedberg erleben“, S. 11 ff)
In dieser Tradition wurde in der Präambel zum Stadtfest „Friedberger Zeit“, eingefügt, dass die Friedberger Schulen mit einem selbst gestalteten Theater zur Geschichte Friedbergs die Stadtfestbesucher erfreuen könnten. Mit viel Engagement haben Friedberger Schulen diesen Gedanken für die Stadtfeste mitgetragen.
Theresia-Gerhardinger-Grundschule Friedberg: 1989/1992/1995: Spiel zur Geschichte von Herrgottsruh: Das Gelübde eines Pilgers und was daraus wurde; 1998: David und Goliath/Das Gelübde eines Pilgers und was daraus wurde; 2001: Die Blutföhre von Friedberg; 2004: Die Blutföhre von Friedberg oder der letzte Graf von Mering; 2010: Die Blutföhre von Friedberg.
Mittelschule Friedberg: 1989/1992: Friedbergs Uhrzeit; 1995: Das Friedberger Europaspiel; 1998/2001: Ein altes Haus erzählt; 2004: „Ferro Monte“ Friedberger Uhrmacherspiegeleien; 2007/2010: Ein altes Haus erzählt; 2013/2016/2019/2023: Friedberger Uhrmacherspiegeleien.
Konradin-Realschule Friedberg: 1989/1992/1995/ 1998: Gschichtn aus der Friedberger Gschicht; 2001/2004: Gründungszeit, Renaissancefest, Notzeiten; 2007: K wie Konradin; 2010: Gretchen; 2016: DAHEIM; 2019: Versuch über die Zeit.
Gymnasium Friedberg: 1989: Wir über Friedberg: kein Wohllaut …! 1992: Schatten-Musik (Schattenspiel aus der Friedberger Zeit); 1995: Die Friedberger Blutföhre in neuer Version;
2004: Musical „Liebe auf Uhrwegen“;
2010/2013/2016/2019: Kleine Szenen aus Comedia dell Arte.
Berufsschule Wittelsbacher Land: 1989: Schüler spielen Friedberger Stadtgeschichte: Flachsanbau und Weberzunft von 1600.
Vinzenz-Pallotti-Schule Friedberg: 1989/1992/1995/2010/2013/2016/2019/2023: Die Wichtelen von Ottmaring.
Johann-Peter-Ring-Grundschule Ottmaring: 1989: Wir bauen eine neue Stadt; 1992/1995: „Hoach Glorie“ oder Wie die Ottmaringer zu ihrem Spitznamen gekommen sind; 2001/2010: Warum verließ die Paar das Bett des Lechs?; 2013: „Hoach Glorie“ oder Wie die Ottmaringer zu ihrem Spitznamen gekommen sind; 2016: Warum verließ die Paar das Bett des Lechs?; 2019, 2023: „Hoach Glorie“ oder Wie die Ottmaringer zu ihrem Spitznamen gekommen sind.
Grund- und Mittelschule Stätzling-Derching: 1989/1992/1995: Die Pestsäule – ein Merkmal tatkräftiger Nachbarschaftshilfe; 1998/2001: Zurück in die Zukunft: Aus Friedbergs Zeit der Weber; 2010: Der Schafweideprozess; 2016: Die Pestsäule – ein Merkmal tatkräftiger Nachbarschaftshilfe.
FOS/BOS Friedberg: 2007: Friedberger Frauen – lokales Heldentum im Laufe der Geschichte; 2010/2016 Nathan der Weise in Friedberg.
Gabriele und Dr. Hubert Raab, historische Berater der "Friedberger Zeit"